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von Herzen innig    (1997)

für drei Schlagzeuger

 

Für André Wolff 

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Auftrag von André Wolff

Dauer: ca. 38 ' (incl. Vor-Anfang)

 

UA am 08.06.1997, Rote Fabrik Zürich/Schweiz

Jochen Ille, Nils Tannert, Donald Tulloch

Technische Realisation: Rainer Lorenz

Folgeaufführung: ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

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von Herzen innig - Jochen Ille, Nils Tannert, Donald Tulloch
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Wiedergefundene Musik ist Anknüpfen an das Kontinuum nach seiner Katastrophe.

Wenn der Herzschlag und das viszerale Rauschen des primären Musikinstruments nicht mehr zu hören sind, tritt der Ernstfall der Daseinspanik ein. 

 

Peter Sloterdijk, Weltfremdheit

 

 

von Herzen innig ist eine Musik, die über weite Strecken im wahrsten Sinne des Wortes subkutan gesteuert wird. Mittels direkt über den Herzen befestigten Mikrofonen werden die Herzpulse der drei Schlagzeuger abgenommen. Über ein Mischpult werden diese Pulse auf die Kopfhörer der Interpreten gegeben und/oder an Lautsprecher geschickt. Die Spieler hören entweder ihren eigenen Herzschlag, oder den eines Mitspielers. Nach vorgeschriebenen Relationen übernehmen sie das Tempo des Pulses, den Sie auf ihrem Kopfhörer hören, oder reagieren rhythmisch auf den Herzpuls. 

Daneben und dagegen stehen starre Pulse (d.h. eine regelmäßige Zeitrasterung, in die metrische oder rhythmische Gestalten gesetzt werden), mit denen Musik im Hintergrund meistens operiert. Im Gegensatz dazu ist der Herzpuls immer organisch, flexibel, dynamisch, im Hinblick auf den Zeitpunkt des nächsten Schlags unberechenbar.                                   

                                                            

Markus Hechtle

Beginn des Hauptteils bei ca. 13:15

Partitur: Technische Anmerkungen, Legende

Partitur: Vor-Anfang 

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