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sfumato    (1999)

Musik-Film von Andreas Brehmer und Markus Hechtle

in Zusammenarbeit mit dem Aleph Gitarrenquartett

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Mit der Musik Fresko. Eine Sehnsucht. von Markus Hechtle

 

Dauer: ca. 26 '

 

Premiere: November 1999, Aalst/Belgien

Wiedervorführungen: Weimar, Stuttgart, Karlsruhe, Paris/Frankreich, Berlin

 

UA der Live-Fassung: 03.03.2002, Zürich/Schweiz

Aleph-Gitarrenquartett

Andrés Hernández Alba

Rodger Masou

Wolfgang Sehringer

Clara Tomljanovic

    

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sfumato beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Musik und Bild, ist also ein Musik-Film, der bildnerische Gestaltung und musikalische Vorgänge in Beziehung setzt.               

Wie reagieren Bilder auf Musik? Können Bilder und Farben laut sein? Wann ist welches Element Vorder-, wann wird es zum Hintergrund? Kann szenische Bewegung Musik katalysieren? Kann die Klangfarbe auf die Dramaturgie der Bilder einwirken und umgekehrt?     

Das bildnerische Ausgangsmaterial sollte einfach sein: die Beobachtung des Aleph Gitarrenquartetts beim Spiel. Die filmische Gestaltung durch Schnitt- und Bildbearbeitung konzentrierte sich ganz auf das Erfinden und Finden sinnlicher, malerischer Ausdrucksmittel in detailliert gestalteten Beziehungen zur Musik.     

Dabei haben wir versucht, alle guten Ratschlägen zur "Gefahr" von Redundanz zunächst einmal in den Wind zu schlagen, ihnen zu misstrauen.

Der Film ist auf Fresko. Eine Sehnsucht. geschnitten. Struktur, Rhythmus und Gangart dieser Musik haben das Bild unmittelbar beeinflusst, dort deutliche Spuren hinterlassen.

Die Live-Fassung ist der Versuch, die enge Verknüpfung von Bild und Musik aufzulösen, Bild- und Musikebene freizulassen. Die Synchronisation beider Elemente, die beim Schnitt des Films eine so große Rolle gespielt hat, geben wir dabei im Vertrauen auf das Weiterwirken der vielfältig angelegten Bezüge und Zusammenhänge auf.             

Die Musik ist dreiteilig angelegt. Im Verhältnis zu den vorangegangenen Teilen ist der dritte Teil überproportional lang, ein gigantischer Rattenschwanz, der das Vorangegangene fast aus der Erinnerung verdrängt. Wie ein Kind, das im Dunkeln singt, um sich die Angst zu vertreiben, "singt" das Quartett eine Melodie nach der anderen, "endlos", ziellos.

 

Der Begriff "sfumato", der u.a. auf Leonardo da Vinci zurückgeht, kommt von ital. "sfumare", verrauchen, abtönen, abschattieren. Der Begriff beschreibt ein malerisches Mittel, mit dem den Konturen die lineare Schärfe genommen wird.

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Andreas Brehmer und Markus Hechtle

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